Bildbearbeitung in PowerPoint – Wissensstufe 3

Lesezeit: 8 Min.
| Author: Tom Schweitzer

Animationen sind das Thema des dritten Teils der Bildbearbeitung. Animationen spielen bei der Darstellung von Fotos eine große Rolle. Lernen Sie den richtigen Umgang mit Effekten und speziellen Problemlösungen. Die hier beschriebenen Problemstellungen werden Sie bei der Bildbearbeitung sicherlich schon sehr häufig angetroffen haben. Wie so oft hilft ein kleiner Trick bei der Lösung des Problems.

Fotos während der Präsentation ohne Qualitätsverlust richtig vergrößern

Beschreibung der Technik

Durch den Fortschritt der digitalen Fotografie werden in Präsentationen immer mehr Fotos zu vielen Themen platziert. Meistens sind diese Fotos oder Grafiken sehr groß, sodass sie auf der Folie manuell verkleinert werden. Oft werde diese Bilder dann während der Präsentation mit dem Hervorhebungseffekt > Vergrößern / Verkleinern individuell vergrößert. In der Regel ist dann das Ergebnis trotz hoher Megapixel unscharf. Mit einem Trick erreichen Sie jedoch die optimale Qualität.

Grundsätzlicher Trick: Verkleinern Sie das Foto nicht selbst, sondern lassen Sie dies durch PowerPoint selbst erledigen. Intern berechnet PowerPoint die Megapixel dann anders.

Im Beispiel sehen Sie zweimal das gleiche Foto.

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Beide werden nun mit 250% vergrößert. Obwohl es identische Originale sind, sind im Detail bei der Schärfe klar Unterschiede zu erkennen.

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Das linke Foto wurde in herkömmlicher Manier wie folgt bearbeitet:

  • Mit „Grafik einfügen“ von der Festplatte auf die Folie gesetzt
  • Interaktiv wurde es mit der Maus auf die gewünschte Größe verkleinert und an die vorgesehene Stelle platziert.

Die Vorgehensweise beim rechten Foto ist etwas anders:

  • Mit „Grafik einfügen“ von der Festplatte wurde es ebenfalls auf die Folie gesetzt.
  • Jetzt wird aber das Foto an die Stelle gesetzt, wo es später stehen soll, und dabei mit der Maus NUR auf die Größe verkleinert, wie das Bild später nach der Vergrößerung haben soll.
  • Nun belegen Sie dieses Foto mit dem Hervorhebungseffekt > Verkleinern > 40% (oder ein ähnlicher Wert. Hier müssen Sie leider erst einmal etwas herumprobieren, um den richtigen Wert zu erhalten. Dieser ist auch je nach Megapixel des Fotos bzw. Ausdehnung und Vergrößerungswunsch unterschiedlich groß).
  • Die Dauer dieser Verkleinerung geben Sie mit 0,01 Sekunden an.
  • Damit diese Verkleinerung für den Betrachter absolut nicht sichtbar ist legen Sie ein weißes Rechteck über diesen Teil der Folie.
  • Dann belegen Sie BEIDE Fotos mit dem Hervorhebungseffekt > Vergrößern / Verkleinern> 250%.
  • Sie werden den Unterschied sicherlich gleich erkennen.

Im Animationsmenü sehen Sie die Abfolge:

A) Das eine Foto wird sofort sehr schnell verkleinert

B) Das Rechteck verschwindet sofort

C) Beide Fotos werden gleichzeitig vergrößert

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Diese Technik ist auch gut anzuwenden, wenn Sie Landkartenausschnitte o.ä. vergrößern müssen. Hier ist eine Detailgenauigkeit besonders nötig, um lokale Gegebenheiten gut zu erkennen und Unschärfen wirken sehr unglücklich. Eine Vergrößerung kann unscharf (links) oder auch rechts dann eben viel besser aussehen.

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Je mehr Sie ein Foto o.ä. vergrößern – desto undeutlicher, unschärfer werden Inhalte. Wenn Sie eine Grafik sehr viel größer darstellen wollen, dann platzieren Sie diese stets in der jeweiligen Endgröße und lassen Sie PowerPoint die Arbeit machen. Wenn es mit einem alleinigen Verkleinerungsdurchgang nicht reicht, dann machen Sie einfach mehrere Schritte hintereinander!

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Anhand eines anderen Beispiels werden Sie den Unterschied und die Technik noch deutlicher sehen. Aus einem Originalfoto (siehe oben) wurde ein Ausschnitt Kopf der Heiligenfigur herausgeschnitten.

Dieser Ausschnitt wurde dann dupliziert. Das linke Bild wurde mit der Maus dann auf die Ausgangsgröße verkleinert (im nächsten Bild links) während das rechte ebenfalls manuell mit der Maus auf die später gewünschte Größe vergrößert wurde (rechts im Bild).

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Nun belegen Sie das rechte Bild mit dem Effekt > Verkleinern > 25%.

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Wiederholen Sie diesen Vorgang und versehen Sie das Rechte Bild noch einmal mit dem Effekt > Verkleinern > 25%.

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Danach sind beide Ausschnitte gleich groß.

Belegen Sie jetzt BEIDE Ausschnitte im Menü der Effektoptionen mit dem Effekt > Vergrößern > 1500%.

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Der Unterschied ist in diesem Fall noch deutlicher!

Am Anfang scheint dieser Weg etwas umständlich, aber nach ein paar Versuchen ist Ihnen das Prozedere bewusst und das Ergebnis belohnt den Aufwand!

Das Problem mit dem Vorder – und Hintergrund bei der Animation von mehreren Fotos auf einer Folie

Hinweise zum Ebenenkonzept von PowerPoint

Haben Sie in der Vergangenheit meist relativ wenige Objekte auf einer Folie gehabt, dann haben Sie sicherlich auch noch keine Probleme mit der unterschiedlichen Lage von Objekte bei Animationen. Und dabei ist nicht die Platzierung im Sinne der Vogelperspektive (Sicht von oben) gemeint, sondern jedes Objekt liegt außerdem auch noch über einem anderen Objekt (Sicht von der Seite). Die Objekte 1-5 liegen auf der Folie scheinbar nebeneinander – verschiebt man diese geringfügig, so erkennen Sie, dass die Objekte im Sinne von Ebenen oder Layer auch noch übereinander liegen.

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Ein für viele User nicht immer bekanntes Werkzeug ist hier der Auswahlbereich. Sie erreichen diesen über > Zeichentools > Format > Auswahlbereich. Dieses Menü zeigt Ihnen sämtliche (!) Objekte, die auf der Folie liegen. Im nächsten Bild ist das Objekt 3 angeklickt und der graue Balken im Menü zeigt die Lage in den Ebenen, d.h. ÜBER Objekt 1 + 2  und UNTER den Objekten 4 + 5.

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Mit den augenähnlichen Buttons an der rechten Seite können Sie einzelne Objekte unsichtbar schalten. Das ist sehr hilfreich. Manchmal haben Sie sehr viele Objekte auf der Folie und müssen ein Objekt (z.B. einen Text) aus der untersten Ebene ändern – dann können Sie alle anderen Objekte nicht sichtbar schalten und haben so die Möglichkeit, das einzelne Objekt einfach zu korrigieren.

Übrigens: Klicken Sie zweimal nacheinander auf ein Objekt in diesem Menü, dann können Sie hier den Objektnamen ganz einfach umbenennen.

Stellen Sie sich nun vor, dass sich jedes der fünf Objekte vergrößernd in die Mitte bewegt und sich dann wieder zurückzieht. Durch die Lage der Objekte wird jedoch jedes Mal ein anderes Objekt verdeckt.

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Damit diese unschöne Darstellung nicht passiert, arbeiten Sie mit jeweils zwei identischen Objekten, die genau übereinanderliegen. Wenn die Animation ablaufen soll, verschwindet jetzt das untere Objekt und das Objekt mit dem Effekt erscheint gleichzeitig  – ohne dass der Zuschauer dies bemerkt. In gleicher Weise werden die anderen Objekte mit den Effekten belegt.

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Dann sieht die Animation wie gewünscht aus und das sich bewegende Objekt liegt stets im Vordergrund.

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Analog zu dieser Vorgehensweise arbeiten Sie dann entsprechend mit digitalen Bildern.

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Variation dieser Lösung

Haben Sie genügend Platz auf der Folie? Dann können Sie dieses Problem eventuell umgehen. Setzen Sie den Endpunkt eines (vielleicht gebogenen) Animationspfades nur weit genug weg von den anderen Fotos, damit sich die Bilder nicht überlappen.

Animationen mit Fotos

Einige Tipps für die Animation mit Fotos/Grafiken

Ab der Version 2010 ruckeln Grafiken oder Fotos, die durch das Bild laufen, in der Bewegung (in der Version 2007 war dies noch nicht so). Aber: je langsamer die Animationen – desto weniger ruckeln! Manchmal hilft auch:

  • Grafiken komprimieren
  • anderes Grafikformat probieren
  • Grafik nicht breiter als Folienseite
  • mit anderer Animation lösen
  • Manchmal spielt der Standort der Grafik eine Rolle
  • Hardwarebeschleuniger ein – oder ausschalten

Bei sehr dunklen Fotos (Nachtaufnahmen, Röntgenbilder etc.) oder auch Satellitenbildern sollten Sie darauf achten, dass Sie möglichst helle Texte bzw. eindeutige Farben verwenden. Häufig ist es deutlicher, wenn Sie auch zusätzlich noch halbtransparente Flächen benutzen.

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Ein optisches Highlight ist die Nutzung des Features > Leuchten. Um eine optisch richtige Abgrenzung zu bekommen, platzieren Sie nochmals das identische Foto in die Form (hier abgerundetes Rechteck) ein. Damit das Bild genau passt, müssen Sie die Ausrichtung so ändern, dass der Ausschnitt genau passt.

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Panoramabilder

Die Überbreite von Panoramafotos erschwert die Darstellung und das Animieren dieser Fotos. Viele User lassen es mit einem Animationspfad langsam über die Folie gleiten.

  • Achten Sie darauf, dass Sie bei den Effektoptionen des Pfades bei > Gleiten Start > Gleiten Ende keine Zeiten eingestellt haben und der Regler links steht. Nur dann erfolgt ein gleichmäßiger Durchlauf.
  • Oft ist es besser, das Panoramafoto außerhalb der Folie zu platzieren, um es dann mit dem Eingangseffekt > Einfliegen über die Folie zu führen.

Ausdruck von Folien

Fotos oder insbesondere wissenschaftliche Grafiken werden zur Unterstreichung von Themeninhalten gern eingesetzt. Bei einem Ausdruck stören diese unter Umständen jedoch und außerdem steigen bei einer hohen Auflage die Druckkosten. Dies können Sie umgehen. Platzieren Sie die Grafiken außerhalb der Folie und lassen Sie sie beim Klicken mit einem Animationspfad in die Folie kommen und dann auch wieder so verlassen.

Viel Spaß und Erfolg beim Probieren!

Unsere „Bildbearbeitung in PowerPoint“-Reihe im Überblick: