Vermeiden Sie bekannte Fehler zum Start Ihrer Präsentation

Die 5 häufigsten Fehler in den ersten 30 Sekunden

Lesezeit: 6 Min.
| Author: Tom Schweitzer

Wir kennen alle den Spruch „Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“. Genau das trifft auch auf einen Präsentationsbeginn zu. Daher ist es umso erstaunlicher, dass vielen Redner:innen gar nicht bewusst zu sein scheint, wie wichtig der Einstieg in die Präsentation ist. Sie verwenden die meiste Zeit darauf, Ihr Thema vorzubereiten, und vergessen dabei völlig, sich darüber Gedanken zu machen, wie sie es dem Publikum vorstellen.


Warum Sie die ersten Sekunden mit gutem Inhalt füllen müssen

In der heutigen Zeit, in der die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne von Menschen kürzer ist als die eines Goldfischs, sind die ersten 30 Sekunden entscheidend. Ziehen Sie das Publikum in Ihren Bann. Nehmen Sie sich die Zeit, sich vorzubereiten und Ihre Einleitung zu üben. Vermeiden Sie die Fehlgriffe, die anderen häufig unterlaufen.

Wenn Sie in diesen ersten 30 Sekunden keinen guten Eindruck hinterlassen, wird es schwierig sein im folgenden Vortrag die Aufmerksamkeit noch für sich zu gewinnen.

Vermeiden Sie daher die folgenden 7 Fehler, die wir zu Präsentationsbeginn immer wieder feststellen konnten.


7 typische Fehler zu Beginn von Präsentationen

1. Der niemals enden wollende Auftakt

Der sicherste Weg, die Aufmerksamkeit Ihres Publikums direkt bei Beginn zu verlieren, ist endloses Gerede, ohne auf den Punkt zu kommen. Das ist uns allen schon mal passiert. Man beginnt zu sprechen, vergisst, was man eigentlich sagen wollte, und um wieder zum roten Faden zurückzukehren, bedarf es dann noch mehr Gerede.

Ihr Publikum wird nicht mehr auf Ihre Präsentation fokussiert sein. Die Zuhörenden werden stattdessen darauf achten, wann Sie endlich wieder Luft holen.

Überlegen Sie sich einen anderen Ansatz. Beginnen Sie mit einem einzelnen, plakativen Satz, der sich auf Ihr Thema bezieht. Er könnte auf eine Statistik verweisen. „In den nächsten 5 Sekunden wird Unternehmen A weitere 3.000 Euro Umsatz gemacht haben.“

Sie können auch mit dem Zitat einer berühmten Persönlichkeit oder einem derzeit stattfindenden Ereignis einleiten. All diese Optionen ermöglichen es Ihnen, die Präsentation auf den richtigen Weg zu bringen. Denken Sie dran: Alles, was groß werden soll, fängt klein an.

2. „Ich entschuldige mich für …“

Starten Sie niemals mit einer Entschuldigung. Es schwächt Ihr Auftreten, noch bevor Sie überhaupt mit Ihrer Präsentation begonnen haben.

„Leider bin ich erkältungsbedingt noch etwas angeschlagen, daher entschuldige ich mich schon mal im Voraus für meine Stimme.“
Sie wirken, als tendierten Sie dazu, gleich mit entschuldigenden Erklärungen daherzukommen.

„Ich hätte Ihnen gerne Kopien der Statusberichte gemacht, aber leider hatte der Kopierer …“
Sie sind einfach nicht vorbereitet.

„Ich habe gerade erst von dieser Präsentation erfahren, daher hatte ich leider nicht viel Zeit für die Vorbereitung …“
Suchen Sie nicht nach Mitleid.

Stattdessen lenken Sie den Fokus von sich weg und beginnen Sie mit einer Frage. Das veranlasst das Publikum dazu, über eine Antwort nachzudenken.

Sorgen Sie allerdings dafür, dass die Frage spezifisch ist und nicht bloß eine einfache Ja- oder Nein-Antwort verlangt. Sie sollten zudem darauf achten, den Zuhörenden nicht auf den Schlips zu treten oder eine negative Einstellung durchsickern zu lassen.

Die Frage „Wie viele von Ihnen zählen schon die Minuten bis zur Mittagspause?“ ist kein anregender Einstieg.

3. „Kennen Sie schon den, wo Fritzchen …?“

Humor in einer Präsentation ist super, aber direkt mit einem Witz loszulegen, kann Sie auch gleich zu Beginn den Rückhalt einiger Zuhörenden kosten. Ihr Publikum wird bemerken, wenn Sie Comedy dazu nutzen, die Tatsache zu verbergen, dass Sie nicht vernünftig vorbereitet sind.

Wenn Sie mit einem kichernden Publikum in Ihren Vortrag starten wollen, verwenden Sie z. B. ein Bild, etwa einen Auszug aus einem Comic von einem Businessmagazin, der zu Ihrem Thema passt. Es wird die Stimmung aufhellen und Sie können hervorragend in Ihre Präsentation überleiten.

Hilfreiche Tipps, wie Sie richtig Humor einsetzen, finden Sie im Beitrag „Humor in Präsentationen“.

4. Mein Haus, mein Auto, mein Boot

Einige Redner:innen glauben, es sei als Einstieg in Ihre Präsentation eine gute Idee, in hohen Tönen von sich selbst und Ihrem Unternehmen zu reden – da haben sie sich allerdings geirrt. Übermäßiges Eigenlob verprellt die Menschen eher. Das bedeutet nicht, dass Sie nicht auch Aufmerksamkeit auf sich selbst oder Ihren Erfolg lenken können.

Eine kurze Anekdote Ihrer Erfahrungen preiszugeben, ermöglicht es dem Publikum, sich mit Ihnen auf einer persönlichen Ebene verbunden zu fühlen und zu identifizieren. Das könnte zum Beispiel so klingen:

„Es fiel mir immer extrem schwer, vor Leuten zu sprechen, bis ich eines Tages …“ oder „Als ich begann, in diesem Bereich zu arbeiten, war das alles andere als einfach.“

Ihre Geschichte sollte inspirierend und nicht befremdend wirken.

5. Test, Test, 1, 2, 3!

Die mit Abstand schlechteste Art und Weise einen Vortrag zu beginnen, ist erstmal das Sound-Equipment zu prüfen oder sich mit sonstigen technischen Angelegenheiten auseinanderzusetzen. Sie wollen sich als Amateur:in outen? Dann klopfen Sie als erstes viel zu stark aufs Mikrofon und erkundigen sich bei Ihrem Publikum nach der Lautstärke.

Überprüfen Sie Ihre technische Ausstattung, bevor Ihre Zuhörer ankommen. Erledigen Sie das nicht im Voraus, wirken Sie unprofessionell. So können Sie vorab auch den Fehler einer schlechten Audioqualität umgehen. Keiner hört gerne Vorträge mit störenden Hintergrundgeräuschen.

Bedenken Sie in dem Zuge auch Ihr restliches Equipment und die technischen Aspekte vor der Präsentation zu prüfen. Probleme mit der Beamerverbindung oder Ihrer Präsentationssoftware sind mehr als peinlich, kosten Zeit und hinterlassen einen unprofessionellen Eindruck.

6. Einleitung? Brauche ich nicht..

Einige mögen sogar denken, dass es effektiver sei, sich die Einleitung gänzlich zu sparen und direkt zum Inhaltlichen überzugehen. Wenn Ihr Vortragsthema nüchtern und trocken ist, kann dieser Ansatz allerdings nach hinten losgehen.

Gerade bei fakten- oder zahlenlastigen Inhalten ist es wichtig, Ihr Publikum behutsam und mit einer durchdachten und interessanten Einleitung an die Präsentation heranzuführen. Sonst passiert es schnell, dass die Ersten mit ihren Gedanken abdriften, bevor Sie überhaupt dazu kamen, Ihren ersten Punkt vollständig auszuführen.

Zudem ist es ein Versäumnis, sich nicht selbst oder das Thema angemessen vorzustellen, da dies die Chance auf eine persönliche Verbindung zum Publikum verringert.

7. Körpersprache und Sprechtechniken sind Nebensache.

Nicht nur der Inhalt Ihres Starts zählt, sondern auch wie Sie diesen vermitteln. Oft werden Sprechtechniken und Körpersprache und deren Auswirkung auf Präsentationen unterschätzt.

Sprechen Sie nicht zu langsam. Zu langatmige Einleitungen können Ihr Publikum schnell ungeduldig machen und die Spannung verringern. Zudem sollten Sie auf Ihren Tonfall achten. Ein monotoner und unsicherer Tonfall wirkt schnell gelangweilt und wirft Zweifel an Ihrer Expertise auf.

Genauso sollten Sie bedenken möglichst wenig Jargon zu verwenden. Zu viele Fachbegriffe oder Abkürzungen können ein breiteres Publikum ausschließen und die Klarheit Ihrer Botschaft beeinträchtigen.

Achten Sie bereits zu Beginn auf Ihre Körpersprache. Stehen sie aufrecht und selbstbewusst. Zeigen Sie so Ihre Souveränität. Achten Sie auch darauf aktiv Blickkontakt zu suchen. Wenn Sie ständig auf Ihre Folien oder Notizen schauen und keinen Blickkontakt zum Publikum herstellen, kann dies als Mangel an Selbstvertrauen oder Vorbereitung interpretiert werden.

Zahlreiche Tipps zum Umgang mit diesen Themen finden Sie in den Beiträgen „Körpersprache in Präsentationen“ und „Sprechtechniken“.

Bonus-Tipp

Wenn Sie vor Präsentationen unter großer Anspannung und Nervosität leiden und einen Moment brauchen, um Ihre Gedanken zu sortieren, starten Sie Ihre Präsentation mit einem kurzen Video – nicht länger als 30 Sekunden. Das Video muss für Ihr Thema relevant sein und eine gute Einleitung zu Ihrer Präsentation darstellen.

Weitere Tipps, wie Sie möglichst entspannt in den Vortrag gehen, finden Sie im Beitrag „Lampenfieber vor Präsentationen“.


Fazit: Gekonnt die ersten Sekunden nutzen

Wenn Sie feststellen, bereits einen oder mehrere der erklärten Fehler angewendet zu haben, versuchen Sie es in Ihren nächsten Präsentationen besser zu machen. Beherzigen Sie unsere Tipps und Sie werden sehen, dass Sie von Anfang an punkten.

Sie haben Fragen zum Beitrag oder zu PowerPoint-Präsentationen allgemein? Suchen Sie gerne unseren Kontakt per Mail unter [email protected]. Wir helfen Ihnen weiter!

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