Bessere Präsentationen durch Feedback halten

Bessere Präsentationen durch Feedback: So erhalten Sie hilfreiche Rückmeldungen!

Lesezeit: 13 Min.
| Author: Tom Schweitzer

Nach der Präsentation ist vor der Präsentation – der Schlüssel zur Verbesserung liegt im Feedback. Nach einer Präsentation neigt wohl jede:r Referent:in dazu, den Vortrag Revue passieren zu lassen und ihn für sich zu bewerten. Lief es so wie geplant? War ich souverän genug? Konnte ich die Leute überzeugen?

Diese Fragen können wir uns selbst nur unzureichend beantworten, denn wie wir von anderen wahrgenommen werden, wissen wir ja eigentlich nicht. Es sei denn, wir fragen sie einfach…


Warum eine Präsentation ausführliches Feedback braucht

Die Präsentation ist vorbei. Eigentlich ist jetzt nicht mehr wichtig, wie es gelaufen ist, denn ändern lässt sich eh nichts mehr daran. Eine Einstellung, die fatal sein kann. Es gibt gute Gründe, warum Profi-Fußballtrainer:innen mit den Mannschaften Spiele analysieren und warum Lehrer:innen ihre Schüler:innen dazu auffordern, die eigenen Fehler in Klassenarbeiten zu korrigieren.

Es geht um das Lernen und Trainieren. Es geht darum, die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und daran zu arbeiten.

Nur die wenigsten Menschen sind von Natur aus gute Redner:innen. Allen anderen hilft ebenfalls nur Übung und die Arbeit an den eigenen Stärken und Schwächen. Um die zu erkennen und besser werden zu können, ist Feedback das beste Mittel.


Warum die Eigenwahrnehmung nicht reicht: das Johari Fenster

Klar, ein Stück weit können wir uns selbst einschätzen und das sollten wir auch. Den eigenen Vortrag mit Kamera und Stativ zu filmen und anschließend selbst anzusehen, kann sehr aufschlussreich sein.

Aber die Selbstbewertung kann uns auch in die Irre führen, da sie allein auf unserer Selbstwahrnehmung beruht. Und die kann sowohl deutlich besser als auch deutlich kritischer ausfallen als das Bild, das andere von uns haben. Deshalb brauchen wir für eine realistische Bewertung auch immer die Fremdwahrnehmung.

Aufschluss über diese Dynamik gibt das sogenannte Johari-Fenster. Das Modell von Joseph Luft und Harry Ingham veranschaulicht die Dynamiken der Selbst- und Fremdwahrnehmung und beruht auf der Idee, dass Kommunikation sich verbessern lässt, indem beide Sphären sich annähern.

Das Modell ist in vier Bereiche aufgeteilt:

1.      Öffentliches Selbst: Dies ist der Bereich, den sowohl wir als auch andere sehen können. Es enthält Aspekte unserer Persönlichkeit, die für uns selbst bekannt sind und die auch von anderen wahrgenommen werden.

2.      Blinder Fleck: Hier werden Aspekte unserer Persönlichkeit oder unseres Verhaltens repräsentiert, die für uns selbst nicht bewusst sind, aber von anderen erkannt werden können (z.B. Mimik oder Körpersprache). Es ist der blinde Fleck in unserer Selbstwahrnehmung.

3.      Verborgenes Selbst: Hierbei handelt es sich um Aspekte unserer Persönlichkeit, die wir kennen, aber die von anderen nicht erkannt werden. Es sind Dinge, die wir bewusst vor anderen verbergen.

4.      Unbekanntes Selbst: Dies ist der Bereich, der sowohl für uns als auch für andere unbekannt ist. Es enthält potenzielle Fähigkeiten, Emotionen oder Verhaltensweisen, die noch nicht entdeckt wurden.

In Bezug auf die Selbstreflexion nach Präsentationen kann das Johari-Fenster eine wertvolle Hilfe sein. Nach einer Präsentation haben wir eine subjektive Wahrnehmung, wie wir uns präsentiert haben. Diese kann von der tatsächlichen Wahrnehmung des Publikums abweichen. Hier kommt das Konzept des blinden Flecks ins Spiel.

Fragen Sie an dieser Stelle unbedingt nach Feedback Ihrer Zuhörenden. Durch deren Einsichten können wir erfahren, wie Sie wahrgenommen wurden und so Ihren blinden Fleck reduzieren. Zudem Erfahren Sie, ob Ihre Botschaften wie geplant vermittelt wurden. Mit den Informationen aus dem Feedback können Sie zukünftige Präsentationen und Vorträge anpassen.

Insgesamt ermöglicht das Johari-Fenster eine tiefere Selbstreflexion nach Präsentationen, da es ermutigt, aktiv nach Feedback zu suchen, um eine realistischere und umfassendere Sicht auf die Präsentationsfähigkeiten zu erhalten.


Warum Feedback in allen Branchen wichtig ist

Feedback ist unabhängig von Ihrer Branchenzugehörigkeit wichtig. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Fähigkeiten, der Steigerung der Leistung und der Förderung des persönlichen und beruflichen Wachstums. Wir haben eine Übersicht zusammengestellt, wofür Feedback in verschiedenen Branchen wichtig ist:

1. Akademisches Umfeld: Im Bildungssektor ist Feedback ein zentrales Instrument, um das Lernen zu fördern. Lehrer:innen geben Schüler:innen Feedback zu ihren Leistungen, um Stärken und Schwächen zu identifizieren. Auch in der Hochschulbildung ist Feedback entscheidend, um das Verständnis der Studierenden zu vertiefen und ihre akademische Entwicklung zu unterstützen.

2. Geschäftswelt: In der Geschäftswelt spielt Feedback eine entscheidende Rolle bei der Mitarbeiterentwicklung und der Steigerung der Effizienz. Regelmäßiges Feedback ermöglicht es Mitarbeitenden, ihre Leistung zu überprüfen, Ziele anzupassen und Fähigkeiten zu verbessern. Im Management können Führungskräfte Feedback nutzen, um Teams zu motivieren und die Unternehmensleistung zu steigern. Zu dieser Branche zählen auch Präsentationen und Feedback zu Referent:innen. Durch Feedback von Zuhörenden kann in der Geschäftswelt Kundeninteressen angepasst werden und Produkte weiterentwickelt werden.

3. Gesundheitswesen: Nicht zu unterschätzen – Im Gesundheitswesen ist Feedback essenziell, um die klinische Praxis zu verbessern und die Patientenversorgung zu optimieren. Medizinische Fachleute nutzen Feedback, um Diagnosen zu verfeinern, Behandlungen anzupassen und die Patientenzufriedenheit zu erhöhen.

4. Technologie und Ingenieurwesen: In technischen und ingenieurwissenschaftlichen Berufen ist Feedback unverzichtbar, um Innovationen voranzutreiben und Produkte zu optimieren. Es können Design- und Leistungsprobleme identifiziert werden und technische Lösungen verbessert werden. Auch hier kann Feedback durch PowerPoint-Präsentationen wichtig sein, um Innovationen weiterzuentwickeln.

5. Kundendienst: In der Kundendienstbranche ist Feedback von Kundschaft ein wichtiger Indikator für die Qualität der angebotenen Dienstleistungen. Unternehmen nutzen Kundenrückmeldungen, um Probleme zu erkennen, Verbesserungen vorzunehmen und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

6. Journalismus und Medien: In der Medienbranche ist Feedback von Leser:innen, Zuschauenden und Zuhörenden ein wichtiger Faktor. Journalisten und Medienprofis verwenden Feedback, um die Relevanz von Inhalten zu bewerten, journalistische Standards zu wahren und das Publikum zu engagieren.


Diese Kriterien sind für konstruktives Feedback relevant

Es ist sinnvoll, Feedback nicht allgemein zu geben oder zu erfragen, sondern dabei gezielt in geeigneten Kategorien zu denken. Für Vortragsfeedback sind dabei insbesondere die folgenden Bereiche relevant:

  • Inhalt und Struktur: Wurde das Thema vollständig und verständlich abgehandelt? Gab es eine sinnvolle, nachvollziehbare Strukturierung?
  • Visualisierung: War die Präsentation übersichtlich und ansprechend gestaltet? Wurden Visualisierungsmöglichkeiten sinnvoll eingesetzt?
  • Sprache: War der/die Referent:in gut zu verstehen? Wie war die Intonation? Waren Wortwahl und Ausdrucksweise angemessen?
  • Körpersprache: Wie wirkten Mimik und Gestik? Gab es Blickkontakte? Welchen Eindruck vermittelte die Körpersprache?

So holen Sie Feedback nach der Präsentation ein

Feedback nach Präsentationen einholen

Feedback ergibt sich in der Regel nicht von selbst. Wer nach einer Präsentation Feedback bekommen möchte, sollte es also aktiv einholen.

Die Auswahl des richtigen Wegs, um Feedback einzuholen, hängt von Ihrer Zielgruppe, den Präsentationszielen und den verfügbaren Ressourcen ab. In der heutigen digitalen Ära gibt es neben dem persönlichen Einholen von Feedback eine Vielzahl von Tools und Technologien. Nutzen Sie diese gekonnt, um Feedback nach Präsentationen effizient und effektiv einzuholen. Diese Tools bieten innovative Möglichkeiten, um Rückmeldungen zu sammeln, zu analysieren und auf sie zu reagieren. Hier sind einige Beispiele:

  • Die Fragerunde nach der Präsentation

Am unmittelbarsten lässt sich die Fragerunde im Anschluss an die Präsentation für Feedback nutzen. Hier lassen sich sowohl direkte als auch indirekte Hinweise auf den Erfolg der Präsentation sammeln. Indirekt lässt sich einiges aus den Zuschauerreaktionen ableiten.

Ein verhaltener Höflichkeitsapplaus und ein Publikum, das es scheinbar eilig hat, den Raum zu verlassen, sind kein großes Kompliment. Kommen viele Verständnisfragen und zweifelnde Blicke, dann war der Vortrag vielleicht nicht so einleuchtend und klar wie gehofft.

Wer genauere Aussagen möchte, kann das Publikum direkt um eine kleine Rückmeldung bitten. Handelt es sich um Personen, die man häufiger trifft (beispielsweise Kollegen/Kolleginnen), kann man auch zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachfragen. Unmittelbares Feedback ist allerdings nicht immer ertragreich und aussagekräftig. Denn viele Menschen scheuen sich offen Kritik zu äußern – selbst, wenn sie noch so konstruktiv sein mag.

Wie Sie Fragerunden nach Präsentationen meistern erfahren Sie im Beitrag „Q&A nach Präsentationen„.

  • Feedbackbogen mit standardisierten Fragen

Sehr nützlich kann ein Feedbackbogen sein, der alle relevanten Kriterien erfasst. Er kann nach einem Vortrag verteilt, bzw. ausgelegt oder aber per Mail an die Teilnehmenden verschickt werden. Da ein Feedbackbogen anonym und in Ruhe ausgefüllt werden kann, ist er meist ergiebiger als direkt eingefordertes Feedback.

Klassische E-Mail-Umfragen sind nach wie vor effektiv, um detailliertes Feedback zu sammeln. Mit Tools wie Mailchimp oder Sendinblue können Sie ansprechende Umfrage-E-Mails erstellen und versenden. Vorlagen für Bewertungsbögen finden sich problemlos im Internet. Gute und übersichtliche Formate finden sich beispielsweise hier oder unter diesem Link.

Sie sind praktisch und bieten gute Anregungen. Natürlich kann ein Feedbackbogen auch selbst gestaltet werden. Dabei kann auch gerne kreativer und offener formuliert werden. (z.B.: „Welche drei Dinge hätten die Präsentation Ihrer Meinung nach besser gemacht?“)

  • Onlineumfrage an die Teilnehmenden senden

Eine dritte Möglichkeit, um Feedback zu bitten, ist die Onlineumfrage. Sie wird mit entsprechenden Tools erstellt und den Teilnehmenden per Link zugänglich gemacht. Der Aufbau ähnelt dabei üblicherweise dem herkömmlichen Feedbackbogen. Hier ist erfahrungsgemäß der größte Nachteil, dass die Feedback-Möglichkeit oft nur von wenigen Personen wahrgenommen wird.

Mögliche Umfrage-Tools sind SurveyMonkey, Google Forms und Typeform. Diese ermöglichen Ihnen maßgeschneiderte Umfragen zu erstellen und zu versenden. Mit vorgefertigten Vorlagen oder individuell gestalteten Fragen können Sie gezielt nach Meinungen, Bewertungen und Anregungen fragen.

Ein weiteres Bespiel für eine Online-Feedbackseite ist z.B. Provenexpert. Über diese Plattform können Sie Ihren Teilnehmenden eine Umfrage zusenden mit der Bitte, Sie mit Sternchen und einem persönlichen Erfahrungsbericht zu bewerten. Natürlich gilt auch hier, je persönlicher und enger Ihr Kontakt zu Ihrer Kundschaft ist, desto eher bekommen Sie auch eine Bewertung.

Hier finden Sie mein Provenexpert-Profil mit zahlreichen Bewertungen, die ich in den letzten Jahren zu meinen Präsentationen und Seminaren gesammelt habe: Mein Proven Expert-Profil.


Proven Expert für Feedback

  • Video-Feedback-Plattformen

Etwas spezieller, aber auch möglich: Plattformen wie VidGrid oder Vosaic erlauben es Ihre Vorträge aufzuzeichnen und das Publikum um gezieltes Video-Feedback zu bitten. Diese Methode bietet nicht nur verbale Kommentare, sondern ermöglicht es auch, Körpersprache und Emotionen der Feedbackgebenden zu erfassen.

Ähnlich wie bei den Onlineumfragen ist ein Nachteil, dass diese Möglichkeit nur wenig genutzt wird, um Feedback zu geben.

  • Feedback-Apps

Feedback-Apps wie Feedbackly, Emplify oder 15Five bieten umfassende Möglichkeiten zur Erfassung von Feedback. Sie ermöglichen kontinuierliches Feedback, Stimmungsanalysen und Teamkommunikation. Verknüpfen Sie beispielsweise einen Link per QR-Code innerhalb Ihrer Präsentation, um direkt auf die Möglichkeit des Feedbacks zu verweisen.

  • Social-Media-Umfragen

Soziale Medien bieten eine einfache Möglichkeit, Feedback von einem breiteren Publikum einzuholen. Plattformen wie Twitter oder Instagram ermöglichen Umfragen oder Abstimmungen, um schnelles Feedback zu erhalten (siehe nächstes Unterkapitel).

  • Echtzeit-Publikumsinteraktion

Plattformen wie Mentimeter und Slido ermöglichen es, das Publikum in Echtzeit in die Präsentation einzubeziehen. Teilnehmende können Fragen beantworten, Meinungen abgeben und Umfragen durchführen. Dies fördert das Engagement und liefert gleichzeitig wertvolle Einblicke.


Verwendung von Social Media für Feedback

Heutzutage ist es ganz einfach Menschen über Social Media zu erreichen. Machen Sie sich Social-Media-Plattformen gekonnt zunutze, um Feedback einzuholen. Sie bieten eine effektive Möglichkeit, Feedback von einer breiteren Zielgruppe einzuholen und wertvolle Einblicke in die Wahrnehmung Ihrer Präsentationen zu gewinnen.

Weiterhin bietet die Nutzung von Social Media den Vorteil, dass Sie Meinungen von Menschen aus verschiedenen Regionen und Hintergründen einholen können. So erhalten Sie Feedback von einer breiten Zielgruppe.

Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie Social-Media-Plattformen für Feedback nutzen können:

1. Umfragen und Abstimmungen: Soziale Medien ermöglichen es Ihnen, Umfragen und Abstimmungen zu erstellen, um gezieltes Feedback zu bestimmten Aspekten Ihrer Präsentation einzuholen. Sie können Fragen stellen, die auf den Inhalt, die Struktur oder die Art der Präsentation abzielen. Durch die Beteiligung Ihrer Follower erhalten Sie eine schnelle und leicht verständliche Rückmeldung.

2. Kommentare und Diskussionen: Nachdem Sie Ihre Präsentation auf Social-Media-Plattformen geteilt haben, können Sie Kommentare und Diskussionen über Ihre Inhalte anregen. Leser:innen können ihre Gedanken, Meinungen und Anregungen teilen, was eine offene Feedback-Interaktion ermöglicht. Das Sammeln von unterschiedlichen Perspektiven kann Ihnen helfen, verschiedene Standpunkte zu verstehen und Verbesserungspotenzial zu erkennen.

3. Direkte Nachrichten: Einige Plattformen ermöglichen es den Nutzer:innen, Ihnen direkt Nachrichten zu senden. Hier haben Sie die Möglichkeit, persönliche Rückmeldungen zu erhalten, die möglicherweise nicht öffentlich geteilt werden. Diese direkten Gespräche können detaillierte Einsichten bieten und einen offenen Austausch fördern.

4. Story-Funktionen: Plattformen wie Instagram und Facebook bieten Story-Funktionen, in denen Sie kurze Umfragen oder Fragen stellen können. Dies ermöglicht es Ihnen, Feedback in Echtzeit zu erhalten und gleichzeitig die Interaktivität Ihrer Follower zu steigern.


Umgang mit Feedback bei Präsentationen

Mit Vortragsbewertungen verhält es sich in der Regel ähnlich wie mit Produktrezensionen in großen Onlineshops. Es gibt einige überschwängliche 5-Sterne-Bewertungen, an deren Echtheit man irgendwie zweifelt und einige 1-Sterne-Bewertungen, die ahnen lassen, dass der/die Käufer:in wohl einfach zu inkompetent für das Produkt war.

Dazwischen gibt es meist eine größere Menge durchwachsener Bewertungen, die Vor- und Nachteile nennen und sich dadurch in der Regel als die hilfreichsten erweisen. Eine solche Verteilung ergibt sich auch beim Feedback für Präsentationen häufig und im Prinzip kann mit ihr genauso umgegangen werden. Entscheidend sind das Gesamtbild und die relevanten Hinweise.

Für den Umgang mit Feedback sollten außerdem folgende Tipps berücksichtigt werden:

  • Jedes Feedback ist willkommen: Jede:r Zuhörer:in hat das Recht auf seine Meinung. Sie sollte, unabhängig von ihrem Inhalt oder davon wer sie äußert, dankend angenommen werden – dabei sollte es übrigens auch keine Rolle spielen, ob die Kritik vom Chef:in oder vom Azubi kommt.
  • Kein Feedback auf Feedback: Gerade bei direktem kritischem Feedback fühlt man sich leicht versucht zu diskutieren, sich zu verteidigen oder zu rechtfertigen. Das Gesagte sollte aber besser einfach mit einem Dank als Meinung angenommen werden, unabhängig davon, ob es als gerechtfertigt empfunden wird oder nicht.
  • Feedback verpflichtet nicht: Auch Referent:innen haben ein Recht auf ihre Meinung. Nicht alles, was bei Rückmeldungen geäußert wird, muss auch umgesetzt werden. Was man ändern oder umsetzen möchte, entscheidet man grundsätzlich selbst.

Feedback ist keine Einbahnstraße

Feedback ist keine Einbahnstraße

Wer hilfreiches Feedback zu schätzen weiß, sollte auch entsprechend reagieren können, wenn er selbst um eine Bewertung gebeten wird. Damit Feedback wirklich nützlich ist und weiterhilft, sollte es folgende Kriterien erfüllen:

  • Möglichst konkret sein: Wer um Feedback bittet, möchte nicht nur Lob und Tadel, sondern konkrete Anhaltspunkte. Beispiel: statt „Der Vortrag war unterhaltsam.“ lieber „Dass die einzelnen Faktoren an Beispielen erläutert wurden, machte den Vortrag unterhaltsam.“
  • Ich-Formulierungen nutzen: Wer Feedback gibt, kann immer nur für sich selbst sprechen. Deshalb sollte in der 1. Person formuliert werden und nicht etwa mit „man“.
  • Verbesserungsvorschläge: Konstruktives Feedback sollte im Idealfall positiv formuliert werden und Verbesserungsideen beinhalten. Beispiel: statt „Sie reden wie ein Wasserfall.“ lieber „Es wäre mir leichter gefallen dem Vortrag zu folgen, wenn Sie langsamer gesprochen und mehr Sprechpausen gemacht hätten.“
  • Auch positive Kritik formulieren: Gern wird vergessen, dass Kritik nicht nur negativ sein muss. Zu erfahren, was bei einer Präsentation gut angekommen ist, kann für Referierende mindestens genauso wichtig sein.
  • Beschreiben statt bewerten: Feedback sollte eine Beschreibung der eigenen Wahrnehmung sein. Urteile oder Vorwürfe sind unangebracht. Beispiel: statt „Ihr Vortrag war schlecht, denn Sie haben nur abgelesen.“ lieber „Da Sie viel abgelesen haben, fehlte mir der Kontakt mit dem Publikum.“

Kein Feedback ohne Respekt

Gutes Feedback hat viel mit gegenseitigem Respekt zu tun. Das sollten sowohl Feedbackgebende als auch -empfänger:innen immer im Hinterkopf behalten. Es sollte als Hinweisgeber und Hilfsmittel verstanden werden und nicht als Mittel der Beurteilung. Wird es richtig gegeben und empfangen, kann es außerordentlich nützlich sein.

Mehr noch: konstruktives Feedback und sogar Kritik können mehr Anerkennung und Respekt bedeuten als ein falsches Lob. Dessen war sich wohl auch der Philosoph und Mathematiker Bertrand Russell bewusst, als er formulierte:


Freue dich mehr über intelligenten Widerspruch als über passive Zustimmung; denn wenn die Intelligenz so viel wert ist, wie sie dir wert sein sollte, dann liegt im Widerspruch eine tiefere Zustimmung

Bertrand Russell

Fazit: Feedback gekonnt einholen und umsetzen

Um Ihre Präsentationen noch professioneller zu halten und auch die Inhalte besser auf Ihre Zielgruppe zuzuschneiden, sollten Sie es nicht missen Feedback einzuholen. Überlegen Sie, welcher Weg Rückmeldungen zu erhalten für Sie am besten funktioniert und probieren Sie es aus!

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