Bildbearbeitung in PowerPoint – Wissensstufe 1
Im ersten Teil unserer Serie zur Bildbearbeitung geht es um die Grundlagen beim Einbinden und Bearbeiten von Bildern in PowerPoint – vom Einfügen eigener Bilder in eine Präsentation über die Grundlagen der Bildbearbeitung bis hin zu fortgeschrittenen Techniken werde ich dabei auf viele interessante Themen eingehen.
Ab der Version 2010 konnte Microsoft die in PowerPoint integrierten Möglichkeiten zur Bildbearbeitung entscheidend verbessern, die so mittlerweile zum Teil an die Fähigkeiten professioneller Bildbearbeitungsprogramme heranreichen. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr zu den folgenden Themen:
- Bilder einfügen und bearbeiten
- Wissenswertes zur Auflösung eines Bildes
- Zuschneiden von Bildern
- Diverse Bildeffekte: Einfärben, Verfremden oder Transparenz
- Die Möglichkeiten bei der Kombination von Farb – und Schwarzweißfotos
1.1. Basiswissen
Grundsätzlich gibt es zwei Unterschiede bei digitalen Grafiken: Vektor – und Bitmap-Grafiken.
Bei Vektorgrafiken werden die Eigenschaften separat gespeichert und für die Darstellung jeweils wieder zusammengebaut. Sie sind zwar in allen Details veränderbar, aber wenn die Vektorgrafik noch nicht ins OFFICE-Vektorformat geändert wurde, wird Sie wie eine Bitmap-Grafik behandelt.
Bei Bitmap-Grafiken wird jeder einzelne Bildpunkt mit dem jeweiligen Farbwert gespeichert und immer einzeln wiedergegeben. Sie sind nur als Ganzes veränderbar.
1.2. Bilder einfügen
Hier haben Sie verschiedene Möglichkeiten:
- Via Folienlayout (Auf der Folie das „Inhaltssymbol“ anklicken)
- Über > Einfügen > Grafik von der Festplatte oder
- Wenn Sie schon in einer anderen Software ein Bild in die Zwischenablage kopiert haben mit Start > Einfügen
Wenn Sie erst wenig Erfahrung mit dem Einfügen von Bildern haben, sollten Sie diese Möglichkeiten in jedem Fall einmal durchprobieren, da die Ergebnisse proportional unterschiedlich aussehen können – bekanntlich „macht Übung den Meister“.
Wie man ein Fotoalbum in PowerPoint erstellt wird in einem späteren Blog-Beitrag beschrieben.
1.3. Erstes Bearbeiten der Bilder
Nachdem Sie ein Bild eingefügt haben sehen Sie in der Menüleiste, dass sich automatisch der Reiter für die Bildtools geöffnet hat.
Sie haben bei diesem Menü eine große Auswahl von unterschiedlichsten Bildrahmen und diversen weiteren Ansichten. Es reicht, wenn Sie mit dem Mauszeiger über die einzelne Grafik wandern, damit Sie sehen, wie Ihr Bild in der jeweiligen Version aussieht.
Links und rechts von diesem Menü sehen Sie weitere Bildbearbeitungsmöglichkeiten.
Auf der rechten Seite können Sie den Rahmen in individueller Form gestalten. Optisch interessanter ist der Bereich der > Bildeffekte. Sie kennen diesen schon aus der Bearbeitung der Standardformen – jedoch ist der visuelle Eindruck bei z.B. Fotos weitaus größer. Allein mit den Varianten für > Schatten und > Spiegelung erreichen Sie eine sehr edel aussehende Optik für Ihre Fotos. Bei allen Features hier, insbesondere bei den 3D-Möglichkeiten, ist es sehr wichtig, dass Sie sich einmal komplett mit den Einstellungen vertraut machen. Schon leichte Veränderungen bei den jeweiligen Einstellungen können das Bild optimieren oder auch negativ beeinflussen.
Wenn Sie schnell visuell ansprechende Fotos mit Texten entwerfen müssen, z.B. als Zwischen – oder Kapitelfolien, dann ist der Button > Bildlayout äußerst hilfreich. Hier können Sie verschiedene vorgefertigte Layouts einsetzen, die sofort gute Ergebnisse liefern.
Diese Darstellungen sind den SmartArts entlehnt und verhalten sich auch ebenso. So können Sie nach Anklicken der SmartArt auf der Folie sehr leicht diese Grafiken erweitern, indem Sie in dem sich dann öffnenden Menüfeld links einfach weitere Texte generieren und dann dazu passend Ihre Fotos einfügen.
Der Button > Bild ändern wird gern benutzt, enttäuscht aber oft nach dem Ausführen. Das liegt daran, dass Sie zwar so sehr leicht ein Foto austauschen können, aber wenn Sie beispielsweise ein Foto schon vorher etwas beschnitten hatten, wird das neue Foto auf die beschnittene Fläche gesamtheitlich eingeführt und damit unter Umständen sehr verzerrt!
Noch vorsichtiger sollten Sie mit dem Befehl > Bild und Größe zurücksetzen umgehen, denn hier werden ALLE ÄNDERUNGEN zurückgenommen. Das Bild sieht dann aus, als hätten Sie es eben von der Festplatte eingefügt.
2. Zuschneiden
Das Zuschneiden von Grafiken aller Art gehört sicherlich zu den am häufigsten verwendeten Funktionen. Die Vorgehensweise ist recht einfach, aber um unnötige Arbeiten zu vermeiden bzw. Zeit zu sparen, sollten Sie hierbei generell sehr vorsichtig und detailliert vorgehen. Mit > Bildtools > Zuschneiden (um unerwünschte Teile zu entfernen) werden an den Ecken und Seiten des Bildes schwarze Striche eingeblendet, mit denen Sie durch Anklicken dann die Größe verändern können (linkes Bild). Klicken Sie einfach außerhalb des Bildes und die Änderungen werden angewendet. Oft geht es jedoch schneller, wenn Sie direkt in das Bild klicken und das Foto entsprechend Ihren Wünschen verschieben (rechte Seite).
Wenn Sie die Gesamtausdehnung im Sinne einer Standardform verändern wollen gehen Sie > Auf Form zuschneiden. Leider können Sie jetzt nicht das Bild nochmals mit den Rahmen-Layouts (s.o.) verändern, denn diese beziehen sich immer auf die originale Gesamtgröße.
2.1. Die Rolle der „Auflösung“ eines Fotos
Mit den stetig steigenden Megapixel(MPix) – Zahlen moderner digitaler Fotoapparate werden die Präsentationen mit (vielen) Fotos beim Speichervolumen sehr groß. Denken Sie deshalb immer auch daran, dass ein Foto nicht wirklich beschnitten wird, sondern die angrenzenden Bildteile werden lediglich versteckt. Beschnittene Fotos haben immer noch ihre MPix des Originalfotos! Erst wenn Sie ein Foto manuell oder automatisch komprimieren wird Platz gespart. Über die Funktion > Bilder komprimieren oben in der Menüleiste können Sie die Größe einzelner Bilder manuell reduzieren (siehe Bild).
Das automatische Komprimieren stellen Sie über > Datei > Optionen > Erweitert > Bildgröße und – qualität ein. Legen Sie dort die > Standardzielausgabe beispielsweise auf 96 dpi fest. Im Allgemeinen reichen für die Präsentation 96dpi aus. Bei einem Ausdruck sollten 150 / 200 dpi ausreichen.
Sie sollten immer versuchen eingefügte Bilder zu komprimieren, denn speicherintensive Präsentationen kosten Zeit und liefern Fehler, die dann meist größer als erwartet sind!
Leider kann es auch vorkommen, dass das Komprimieren ohne Wirkung bleibt. In so einem Fall ist es ratsam, die betroffenen Bilder in einem externen Grafikprogramm zu bearbeiten, da diese aufwendigere Algorithmen verwenden und so bessere Qualität liefern können.
3. Färben Sie Ihr Foto ein, verfremden Sie es oder setzen Sie es transparent
Normalerweise spielt das Bearbeiten von Bildern in PowerPoint eine eher untergeordnete Rolle.
Für den normalen Gebrauch sind die Möglichkeiten, ein Foto farblich bzw. künstlerisch zu verfremden meist nicht relevant. Oft werden diese Anwendungen jedoch genutzt, um Fotos als Hintergrund bzw. grafisches Layout-Element auf der Folie oder bei der Erstellung von speziellen Vorlagen einzusetzen.
3.1. Farbveränderungen aller Art
Mit dem Button > Farbe oben, den Sie oben links in der Menüleiste finden, können Sie die Farbe des gesamten Bildes verändern. Der Begriff „Farbe“ ist vielleicht etwas irreführend, denn das Foto wird lediglich in verschiedenen Helligkeitsstufen mit Farbtönen verändert. Aber gerade diese lassen sich bei einem Hintergrundbild (z.B. auf dem Folienmaster eingefügt) gut nutzen.
Interessante optische Ergebnisse lassen sich schon erreichen, wenn Sie die vorgegebenen Möglichkeiten variieren (1 = Originalbild) wie in den Bildern 2 und 3. Reichen diese Möglichkeiten für eine individuelle Lösung noch nicht aus können Sie mit > Weitere Varianten auf die gesamte Farbpalette zugreifen (z.B. Bild 4 = rot gewählt).
Die Funktion > Transparente Farbe bestimmen wird von Usern häufig falsch interpretiert. Sie können zwar mit dem stiftähnlichen Pfeil an eine Stelle im Bild klicken (z.B. im Himmel), aber es wird nicht der gesamte Himmel automatisch freigestellt, sondern eben nur alle Pixelpunkte, die mit dem angeklickten Pixel identisch sind. Je nachdem wo Sie Klicken entsteht ein anderes Bild einer Freistellung. Hinter den Fotos wurde zur Verdeutlichung ein rotes Rechteck gelegt. Sollten Sie ein bestimmtes Element komplett freistellen wollen, sollten Sie dazu besser auf das PowerPoint-Freistellungsfeature zurückgreifen.
Über den Button > Bildfarboptionen kommen Sie zum Menü > Grafik formatieren, um weitere Einstellungen vorzunehmen.
3.2. Ein Foto transparent gestalten
Über den Button > Weitere Varianten > Weitere Farben besteht (theoretisch) die Möglichkeit hier unten mit dem Balken auch eine Transparenz anzugeben. ABER diese Einstellung hat KEINERLEI EINFLUSS auf das Bild!! Es gibt leider auch keine andere Möglichkeit ein gesamtes Bild transparent zu schalten. Mit einem Trick geht es aber doch.
Um ein ganzes Foto transparent zu gestalten müssen Sie sich eines kleinen Tricks bedienen: Erstellen Sie zunächst ein normales Rechteck in den Dimensionen des einzufügenden Fotos. Über > Form formatieren > Füllung > Bild – oder Texturfüllung fügen Sie Ihr Foto von der Festplatte ein. Nun können Sie für die „Füllung“ / das Foto eine Transparenz einstellen. Im Bild unten sehen Sie zur Verdeutlichung ein rotes Rechteck hinter dem Foto.
Passend gehört zu diesem Thema auch der Bereich des Weichzeichnens. Mit dem Menüpunkt > Korrekturen können Sie hier entsprechende Einstellungen vornehmen und auch hinsichtlich Kontrast / Helligkeit Variationen vornehmen.
Tipp: Die vier Standardeinstellungen (links oben erste Reihe) decken den Bereich von -50%, -25%, +25% und +100% (Bilder 5-8) gegenüber dem Original ab. Oft reichen diese Unterschiede nicht aus. Im Menü > Grafik formatieren können Sie den Wert auf -100% setzen (Bild 9). Die Bilder A, B und C zeigen drei extreme Beispiele zum Thema Helligkeit / Kontrast.
Der gesamte Bereich der künstlerischen Effekte ist wirklich für extreme Darstellungen gedacht, die im Business-Bereich eher selten gebraucht werden.
4. Kombinationen von Farb – und Schwarzweißfotos
Je nach Motiv können Sie gute Grafiken auch entwickeln, indem Sie ein Farbfoto schwarzweiß setzen und auf diesem beispielsweise Texte platzieren. Je nach Geschmack ist hier zu entscheiden, welche Variante Ihnen besser gefällt.
Sehr beeindruckende Ergebnisse erzielen Sie auch, wenn Sie identische Fotos farblich und schwarzweiß übereinander präsentieren und eines der Fotos beschneiden.
Sie können den optischen Eindruck mit Animationen zusätzlich steigern. Lassen Sie beispielsweise das Schwarzweißfoto direkt über dem Farbfoto mit dem > Eingangseffekt > Wischen langsam erscheinen und vielleicht in ähnlicher Weise danach oder etwas zeitlich versetzt den Text. Sie werden beeindruckt sein.
Viel Spaß und Erfolg beim Probieren!
Unsere „Bildbearbeitung in PowerPoint“-Reihe im Überblick:
- Bildbearbeitung in PowerPoint – Wissensstufe 1 (Bilder einfügen & bearbeiten, Zuschneiden, Auflösung, Bildeffekte etc.)
- Bildbearbeitung in PowerPoint – Wissensstufe 2 (Foto-ClipArts erstellen, Fotos mit Formen kombinieren)
- Bildbearbeitung in PowerPoint – Wissensstufe 3 (Animationen mit Bildern)
- Bildbearbeitung in PowerPoint – Wissensstufe 4 (Bilder in SmartArt-Grafiken einbauen, PowerPoint-Fotoalbum)
- Bildbearbeitung in PowerPoint – Wissensstufe 5 (Optisch ungewöhnliche Bilder erstellen, Landkarten einsetzen, Extra-Tipps)